Entstehung des Schmerzes
Die Frage, was Schmerz genau ist, lässt sich nicht mit ein paar Worten klären. Normalerweise ist der Schmerz eine Art Warnung des Körpers, dass etwas nicht in Ordnung ist. Es kann aber auch vorkommen, dass dieses Warnsystem selbst nicht richtig funktioniert und infolge dessen sendet es die falschen, zu starken oder gar unnötigen Signale aus.
Dem zu folge kann Schmerz beides sein, eine rettende Warnung oder auch ein belastendes, manchmal schier unerträgliches Krankheitsbild an sich.
Die häufigste Ursache für Schmerzen ist jedoch, dass der Körper eine Verletzung oder eine Krankheit meldet und bei normalen Schmerzen passt die Intensität auch in etwa zum körperlichen Problem, welches er meldet. Wenn diese Schmerzen auf übliche Schmerzmittel reagieren so ist davon auszugehen, dass er in einigen Stunden oder Tagen von alleine wieder vergehen wird.
Auf der anderen Seite kann Schmerz auch Gefühle von Angst und Stress hervorrufen. Schwere Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen können so zu einer Verzögerung im Heilungsprozess führen, schwere chronische Schmerzen verbunden mit Einschränkungen wie beispielsweise bei rheumatoider Arthritis können zu einer signifikanten Herabsetzung der Lebensqualität des Menschen führen.
Manche Menschen leiden unter Schmerzen, die regelmässig wiederkehren, wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Menstruationskrämpfe – hier wissen die Betroffenen erfahrungsgemäss, dass diese Schmerzen zwar unangenehm sind, aber keine grössere Gefahr darstellen.
Bei den kurzzeitigen Schmerzen lässt sich nicht genau festlegen, ab wann diese als chronisch einzustufen sind, denn das ist auch immer von den individuellen Bedingungen abhängig. In der Regel spricht man jedoch von chronischen Schmerzen, wenn sie länger als sechs Monate anhalten und sie weder durch Medikamente noch durch chirurgische Eingriffe in den Griff zu bekommen sind.
Schmerz gehört zu den quälendsten Empfindungen des Menschen und er kann jeden treffen. Ob als Folge eines verstauchten Knöchels oder drückender Kopfschmerz nach einem stressigen Tag, es gibt kaum jemanden, der dieses alles durchdringende Gefühl nicht kennt.
Doch wie kommt es zustande? Und warum gibt es Schmerzen, die schnell vergehen, während andere einfach nicht aufhören wollen?
Neurowissenschaftler und Schmerzforscher versuchen solche Fragen schon seit langem zu beantworten und stossen häufig dabei an ihre Grenzen. Denn Schmerz ist eines der komplexesten vernetzten Systeme unseres Körpers. An seiner Entstehung und Verarbeitung sind nicht nur verschiedenste Nerven und Gehirnbereiche beteiligt, sondern auch unterschiedliche Botenstoffe, Proteine und sogar Gene. Erst aus ihrem Zusammenspiel entsteht unser Gefühl des „Wehtun“.
Der Schmerz ist ein wichtiges Körpersignal für den Menschen. Er ist Ausdruck dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist und unter Umständen sogar lebensbedrohlich ist. Darum gibt es keinem bestimmten Sinnesorgan für die Schmerzempfindung.
Anstatt einem Sinnesorgan, sind über den ganzen Körper so genannte Schmerzrezeptoren verteilt. Sie nehmen Reize wahr und leiten diese über Nervenbahnen an das Rückenmark weiter. Von dort aus werden sie über Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, an das Gehirn weitergeleitet. Dort wird diese Information ausgewertet und der Mensch nimmt bewusst wahr, wo es ihm weh tut. Durchlaufen nun ständig Schmerzreize dieses System, kommt es nach einiger Zeit zu Veränderungen in den beteiligten Nervenzellen.
Sie reagieren dann wesentlich empfindlicher und verarbeiten selbst leichte Reize (Berührung) als „Schmerz“.
Das heisst, der Schmerz hat seine Signalfunktion verloren. Da das Gehirn enorm „lernfähig“ ist, speichert es diese unnormalen Schmerzsignale. Es reagiert von nun an nicht mehr nur auf äussere Reize, sondern sendet seinerseits Schmerzempfindungen aus.
Das ursprüngliche Signal „Schmerz“ ist zu einem chronischen Schmerz geworden und hat sich zu einer eigenständigen Krankheit entwickelt.
Die Geschichte der Schmerzempfindung
In den Menschen der Vorzeit war Schmerz eine von bösen Geistern und Dämonen ausgesandte magische Kraft, die es zu vertreiben galt. Medizinmänner und Schamanen waren hoch angesehene Persönlichkeiten, da sie alleine es waren, die Menschen vor den Einflüssen dieser Geister und Dämonen bewahren oder, wenn sie bereits von einem Körper Besitz ergriffen hatten, durch verschiedene Behandlungsmassnahmen, wie Einritzen der Haut oder Trepanationen der Schädel, den Geistern Wege bahnen konnten, um wieder aus dem Körper zu entweichen.
Zu den erstaunlichsten Erkenntnissen medizinhistorischer Forschungen gehört sicherlich die, dass der Mensch, bevor er lernte, seine Gedanken und Erkenntnisse in schriftlicher Form niederzulegen, es wagte, Schädeltrepanationen (-öffnungen) am lebenden Menschen vorzunehmen. Schädelfunde zeigen, dass bereits in der Jungsteinzeit, dem Neolithicum, vornehmlich bei den Urbewohnern des südamerikanischen Kontinentes und im europäischen Raum mit Zentren in Frankreich und Mitteldeutschland trepaniert wurde.
Zum Fernhalten oder Vertreiben von Dämonen und bösen Geistern diente der Zauber von Amuletten, Talismanen und Ritualen. Man verfügte auch schon über exzellente Kenntnisse sich der verschiedenen Pflanzen und Kräuter zu bedienen, die eine schmerzlindernde und/oder entzündungshemmende Kraft besassen. Diese Bräuche und Kenntnisse lassen sich auch heute noch bei vielen Naturvölkern finden.
Die Verwendung von schmerzstillenden Mixturen wurde schon in Schriften des Altertums festgehalten. So findet man in Homers Odyssee:
"Siehe, sie warf in den Wein, wovon sie tranken, ein Mittel. Gegen Kummer und Groll und aller Leiden Gedächtnis. Kostet einer des Weins, mit dieser Würze gemischet, dann benetzet den Tag ihm keine Träne die Wangen".
Zur Zeit der Griechen bestand die Vorstellung, das Herz sei das Zentrum der Sinne und auch Organ für die Wahrnehmung von Schmerzen. So bezeichnete Aristoteles (384-322 v.Chr.) das Herz als "sensorium commune" - Zentrum der Intelligenz und der Sinneswahrnehmung.
Hippokrates (460-377 v.Chr.) beschrieb Schmerz als Zustand der Imbalance zwischen den Körpersäften Blut, Lymphe, gelbe und schwarze Galle. Von ihm stammt der Ausspruch "Opus est divinum sedare dolorem". (Es ist ein göttliches Werk, Schmerz zu lindern). Getrockneten Mohnsaft empfahl man bereits nach Hippokrates gegen Schlaflosigkeit, Fieber und Magen-Darm-Beschwerden.
Sicherlich war die Entdeckung des Opiums und seiner Wirkung der erste, wahrscheinlich zufällige Meilenstein bei der Suche nach Schmerzstillenden Mitteln. In der Medizin wurde Opium oft eingesetzt. Griechische wie römische Schriftsteller und Ärzte, aber auch die grossen mittelalterlichen christlichen und arabischen Enzyklopädisten berichteten in immer differenzierterer Form über die äusserliche und innerliche Anwendung von Opium bei verschiedensten Krankheiten. Bereits im alten Ägypten nutzten Ärzte die schmerzstillende Wirkung des Opiums. In alten, dem Transport dienenden Vasen konnten Opiumresten nachgewiesen werden. In diesen Vasen, die in ihrer Gestalt an Mohnkapseln erinnern, wurde zwischen 1575-1367 v.Chr. in Wasser, Wein oder Honig gelöstes Opium aus Zypern in das Niltal exportiert.
Schädeltrepanation im Mittelalter. Illustration aus einem Traktat des Guido von Vigevano (um 1345)
Im Christentum verstand man Schmerz als Ausdruck der Strafe Gottes für begangene Sünden oder eine von Gott auferlegte Prüfung. Im Alten Testament steht bei Genesis (3:16):
"Viele Beschwerden will ich dir auferlegen bei deiner Mutterschaft. In Schmerzen sollst du Kinder haben."
Aber auch die Möglichkeiten der Schmerzbehandlung werden angesprochen, so bei Sirach (38:4-8):
"Der Herr lässt die Heilmittel aus der Erde spriessen ... Durch sie heilt der Arzt und bringt den Schmerz zur Ruhe, und der Apotheker bereitet ihnen die Mischung"
René Descartes beschrieb im Jahre 1632 in seinem Werk "De Homine" (Über den Mensch) die Schmerzleitung von den Gliedmassen zum Gehirn.
Er behauptet, die Lebensgeister seien „wie ein sehr feiner Hauch, oder vielmehr wie eine sehr reine und sehr lebhafte Flamme (...)“, die Nerven und Muskel mit Wärme füllen und sie zum bewegen ankurbeln.
An diese Stelle stellt er den ersten Vergleich mit den Automaten und Maschinen. Denn wenn unsere Lebensgeister unsere Bewegungen wie atmen oder blinzeln ausführen, ohne dass unser menschlicher Wille diese Bewegungen alle einzeln bewertet und für gut befindet, muss dies wie eine Bewegung eines Automaten sein, in dem das Wort „automatisch“ ja schon drin steckt.
Descartes schreibt:
„
Dies (die Ausführungen der Bewegungen von den Lebensgeistern) wird denjenigen keineswegs verwunderlich erscheinen, die wissen, wie viele verschiedene Automaten oder bewegungsfähige Maschinen die Geschicklichkeit der Menschen herstellen kann, und dies im Vergleich zu der großen Anzahl von Knochen, Muskeln, Nerven, Arterien, Venen und all den anderen Teilen, die im Körper eines jeden Tieres sind, unter Verwendung von sehr wenigen Stücken; und die diesen Körper als eine Maschine ansehen werden, die, durch die Hände Gottes hergestellt, unvergleichlich besser konstruiert ist und bewunderungswürdige Bewegungen in sich hat als irgendeine, die von den Menschen erfunden werden kann.“Bis dahin galt der Schmerz als ein körperlicher Vorgang ohne Einfluss auf die Emotionen (Seele) des Betroffenen. Descartes hatte als erster im Zusammenhang von Schmerzwahrnehmung, Schmerzentstehung und Schmerzverarbeitung die Kopplung von körperlichen und seelischen Vorgängen beschrieben.
Descartes beschrieb und zeichnete einen "Beobachter im Gehirn".
Die Erkenntnis, dass die Schmerzempfindung eigene, aber verschiedene Wege duch den Körper hat, ist auch heute noch Grundlage der modernen Schmerztheorien. Sie war Grundlage für die "Spezifitätstheorie" von Schiff 1858, in die er den Schmerz als spezifische von anderen Sinnen unabhängige Sinneswahrnehmung beschrieb.
Entscheidende Entwicklungen und Fortschritte konnten freilich erst in den letzten 200 Jahren erzielt werden.
Meilensteine der Schmerztherapie waren z.B. die Isolierung des Morphins 1803 durch Sertüner (1783-1841). Trotz solcher Verbesserungen blieb die Bilanz der Schmerztherapie bis in unsere Zeit unbefriedigend, weil die bereits gegebenen Möglichkeiten nicht konsequent genutzt wurden und in der medizinischen Ausbildung die Schmerztherapie eine unbedeutende Rolle spielte.
Das "Konzert" des Schmerzes
Viele Ärzte unterscheiden sich daher in der Betrachtung des Schmerzes nicht vom Laien:
Die Ursache des Schmerzes muss da zu finden sein, wo es weh tut.
Dabei wird oft vergesen das die Schmerzempfindung immer eine Ursache und einen Auslöser hat.
Doch noch sind längst nicht alle „Mitspieler“ im Konzert des Schmerzes bekannt. Immer wieder entdecken Forscher neue, überraschende Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Darunter auch die Antwort auf die Frage, warum einige von uns wehleidiger sind als andere...
Chronische Schmerzen des Bewegungsapparates, insbesondere Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen belasten zunehmend mehr Menschen.
Oft werden während Jahren unzählige somatische Abklärungen und Therapien durchgeführt, ohne eine anhaltende Besserung der Beschwerden zu erreichen. Teilweise leiden die Patienten zusätzlich unter einer depressiven Stimmungslage sowie belastenden Ängsten:
Zukunftsangst, Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, Angst, durch Bewegung „etwas im Körper zu zerstören“, Angst, an einer schweren Krankheit, die noch nicht erkannt wurde, zu leiden oder gar im Rollstuhl zu enden.
Diese "Ängste" führen häufig zu einem Schon- und Vermeidungsverhalten, welches die Beschwerden weiter verschlechtert und eine unheilvolle Chronifizierung fördert.
Das Gehirn- ein Orchester ohne Dirigent
"Wie kann es sein, dass unsere Intuition grundlegend irrt, sobald sie sich dem Organ widmet,
dem sie sich verdankt – wenn sie zu ergründen sucht, wie unser Gehirn organisiert ist?
Wenden wir den Blick nach innen, wähnen wir in unserem Kopf eine zentrale Instanz am
Werk, die wir mit unserem bewussten Ich gleichsetzen und die über all die wunderbaren
Fähigkeiten verfügt, die uns Menschen auszeichnen.
Weil sich diese Intuition so überzeugend, ja überwältigend aufdrängt, nimmt es nicht
Wunder, dass im Lauf der Kulturgeschichte immer wieder darüber spekuliert wurde, wo im
Gehirn diese allmächtige und alles kontrollierende Instanz ihren Sitz haben könnte. Es müsse,
so die plausible Annahme, einen singulären Ort geben, an dem alle Informationen über die
inneren und äußeren Bedingungen verfügbar sind, an dem Entscheidungen getroffen und von
dem aus alle Handlungen angestoßen werden. Selbst Descartes, der mentale Prozesse als
nicht an materielle Vorgänge im Gehirn gebunden, sondern als diesen übergeordnet sah,
dessen frei schwebende res cogitans somit keines umschriebenen Orts bedurft hätte – selbst
Descartes glaubte, nicht ohne eine singuläre, lokalisierbare Instanz auskommen zu können.
Der Gegensatz zwischen dieser Vorstellung und den inzwischen verfügbaren
wissenschaftlichen Erkenntnissen könnte drastischer kaum sein.
Untersuchungen der strukturellen und funktionellen Organisation unseres Gehirns belegen,
dass dieses Organ in hohem Maße dezentral und distributiv organisiert ist, dass in ihm jeweils
unzählige unterschiedliche Prozesse parallel in sensorischen und motorischen Subsystemen
ablaufen – und dass es eben kein singuläres Zentrum gibt, das diese vielfältigen Prozesse
verwaltet....
Auszug aus „Das Gehirn – ein Orchester ohne Dirigent“, Wolf Singer
Somit hat die neueste Gehirnforschung den cartesianischen Beobacher aus dem Gehirn verbtrieben, aber der Rätzel wie der Schmerz entstehet ist noch immer nicht ganz aufgeklärt. Die Frage wie das Gehirn des Universum unserer Vrenunft schafft ist noch immer ohne eine definitieve Antwort geblieben.
4- D Eigenwahrnehmung,"Ich fühle, also bin ich" der Dirigent des Gehirns
Manu propria Kinesitherapie; Ideokinetische, Kognitive verhaltensmedizinische Schmerzbewältigungsstrategien.
Die gestörte Körper- Bewegungsgeometirie ist oft die Ursache der Enstehung den Schmerzen. Um die Wiederherstellung der Körper- Bewegungsgeometrie müssen wir:
Zuerst der Schmerz wahrnehmen 4- D Eigenwahrnehmung zu lernen und dem Schmerz einer Gestalt zu geben.
Der Schmerz in einen ideokinetischen Gedankebild zu verwandeln und so ihm für sich greifbar zu machen.
Dann mit dem Abbau von Schon- und Vermeidungsverhalten durch Förderung der Eigenaktivität 4- D Eigenstabilisation der Gelenken anfangen.
Entspannungstherapien: Progressive Muskelrelaxation, postisometrische Relaxation der Muskulatur PIR.
- TENS (schmerztherapeutische Elektrotherapie)
Verschiedene kinesitherapeutische Methoden anwenden zur körperlichen Belastbarkeitssteigerung erreichen zu können.
4- D Eigenmobilisation
Manu propria Kinesitherapie bei der Schleudertrauma
Als Schleudertrauma bezeichnet man eine Verletzung der Weichteile im Bereich der Halswirbelsäule, meist verursacht durch plötzliche Beugung und Überstreckung, wie z. B. bei einem Auffahrunfall. Häufig wird diese Verletzung als Peitschenhiebverletzung (whiplash injury) oder Peitschenschlagsyndrom (whiplash syndrome) bezeichnet. Korrekt aufgrund ihrer Ätiologie, Ursache ist auch die Bezeichnung als Halswirbelsäulen- Distorsion.
Einige Mögliche Symptome nach einem Schleudertrauma:
Starke schmerzhafte Hals- und Nackenverspannungen,
Benommenheit,
Schwindel,
Hör- und Sehstörungen,
Kopfschmerzen oder Migräne,
Konzentrations- Gedächtnis- und Schlafstörungen,
Schwächegefühl,
Gangunsicherheit,
Missempfindungen in Gesicht, Armen, Händen, Beinen und Füssen.
Der erste Halswirbel heisst Atlas - er trägt den Kopf. Ihm kommt von allen Wirbelkörpern eine besondere Bedeutung zu, da Fehlstellungen bzw. Blockierungen in diesem Bereich weitreichende Symptome hervorrufen können.
Eine Bewegungseinschränkung in der Halswirbelsäule muss durch eine übermässige Bewegung anderer Wirbelbereiche ausgeglichen werden. Schnell führt dies zu einer Überbeanspruchung (unfunktionellen Belastung) in allen Wirbelbereichen.
Bei der PIR- Therapiemethode handelt es sich um eine schon lange anerkannte Therapie, bei der der Patient nicht passiv sondern aktiv beteiligt ist. Man kann den Vorgang der Behandlung mit der Bedienung eines Computers vergleichen. Die Muskeln übernehmen hierbei die Rolle der Tastatur, die vom Therapeut bedient wird, indem er an bestimmten Stellen der Muskeln manuellen Druck und der Widerstand ausübt. Der eigentliche Veränderungs- bzw. Therapieprozess wird vom Innenleben des Computers bzw. des Patienten geleistet. 4- D Eigenwahrnehmung ist die Methode welche dem Patient ermöglicht die 4- D Eigenstabilisation und 4- D Eigenmobilisation der kleinen Nackengelenken zu übernehmen.
Während eines Schleuderunfalls wirken erhebliche Kräfte auf die Wirbelsäule und das umgebende Weichteilgewebe ein (Abb. nach Barnsley).
In der Folge kommt es zu Überdehnung des Bandapparates, Stauchung der Wirbelkörpergelenke und eventuell zur Bandscheibenverletzungen.
Verschiedene Untersuchungen haben bewiesen, dass der gestörte Halswirbelsäulegeometrie bei der Entstehung der typischen Schleudertraumabeschwerden eine wesentliche Rolle zukommt. Demnach sind Mikroverletzungen im Bereich der kleinen Wirbelkörpergelenke zum grossen Teil mitverantwortlich. Bandscheibenrisse, Überdehnung des Bandapparates sowie Verletzungen der Schulter-Nackenmuskulatur können ebenfalls zu Schmerzen führen und einen Teufelskreis auslösen. Die Bewegungsgeometrie des betrofenen Menschen wird gestört und der Schmerz breitet sich durch ganzen Körper aus.
Facettengelenkdiagnostik an der Halswirbelsäule (rote Punkte markieren den Blockadeort).
Punkte im Bereich der Halswirbelsäule, besonnder die Atlas und Schädelgelenken spielen bei vielen Therapieformen in aller Welt eine wichtige Rolle. Dieses Gelenk wird mit vielen kleinen Muskeln stabilisiert und bewegt. Vorteil der Postisometrische relaxation der Muskulatur ist ein gezielter und kalkulierbarer Umgang mit diesen Muskeln und mit dem Patient.
Die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln werden als Facettengelenke (Wirbelkörpergelenke) bezeichnet. Zusammen mit der benachbarten Bandscheibe bilden sie eine hochkomplexe Gelenkeinheit, welche die Bewegungen der Wirbelsäule ermöglicht. Degenerative Wirbelsäulenveränderungen, Fehlhaltung, Mikroverletzungen können mit der Zeit zu chronischen Entzündungen und Arthrose der Facettengelenke führen.
Studien haben bewiesen, dass diese Gelenke eine wichtige Ursache von Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen sind.
Ich versuche bei meiner Behandlungsmethode zunächst Stabilisation der Halsmuskulatur zur Sicherung der gedehnten Bänder zu erreichen. Später versuche ich mit der Wärme und vorsichtige Dehnungsbehandlungen der Hals- und Schultergürtelmuskulatur zu Aktivieren.
Ich erzele dem Patient die Geschichte über Titan Atlas und fordere ihm sich ein Gedankebild zu machen.
Der Titan Atlas, der gegen die Götter rebelliert hatte, musste zur Strafe den Himmel tragen. Als ihm der zu schwer wurde, bat Atlas darum, versteinert zu werden. Prompt wurde er von den Göttern ins marokkanische Gebirge verwandelt, das auf über 4100 Meter aufragt. Und womöglich hat es mit Atlas' Strafe und seinem Scheitern zu tun, dass der Himmel über Marokko so besonders blau ist und das Licht so wunderbar leuchtend.
"Stellen Sie sich for Ihren Kopf wäre eine Kugel die sich auf Ihren ersten Wirbel dem Atlas bewegt."
Der Patient schüttelt seinen Kopf und ich sage dann:
"Diese Bewegung haben sie mit Hilfe dem zweiten Wirbel ausgeführt, den wir Axis nennen. Versuchen Sie mir mit dem Kopf ja zu sagen."
Der Patient nickt.
"Das ist die Bewegung des ersten Gelenkes. Nicken sie weiter und versuchen Sie die gleit Bewegung in dem Gelenk wahrzunehmen."
Der Patient schliesst seine Auge und versucht diese gleit Bewegung bewusst nach zu machen.
"Mein Kopf ist zu schwer für diese Bewegung. Mein ganzes Nacken tut mir Weh" sagt der Patient und ich stelle fest:
"Es ist noch zu früh für diese Vorstellungsbild."
"Liegen sie bitte auf dem Rücken und geben Sie ihren Kopf in meine Hände"
Dann versuche ich jedes einzelnes Nackengelenk zu bewegen um die Raumgeometrie des Gelenks wieder herzustellen.
"Stellen Sie sich vor Ihren Nacken wäre ein Regenwurm der sich bewegt. Ihre Wirbel sind die Ringe des Wurmes. Drucken Sie jeden einzelnen Ring auf meine Hand."
Unter meiner Anleitung werden kinesiologische Bewegungen der Halswirbelsäule durchgeführt und der Patient führt sie ohne die Belastung des Kopfes korrekt aus.
"Stellen sie sich vor Ihren Kopf wäre ein Ball der sich auf meinen Händen drehet."
Der Kopf des Patienten beweget sich in meinen Händen nach links und rechts, nach vorne und hinten.
"Haben Sie den Bewegungsschmerz gespürt?"
"Nein, nur die Müdigkeit."
Der Patient sitzt auf und nickt mit seinem Kopf.
"Der ist jetzt leicht wie ein Luftballon."
"Jetzt haben sie den Kopf im ersten Gelenk bewegt."
Ich versuche bei meiner Bechandlung, den Patienten zur 4-D Eigenmobilisation zu motivieren.
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